Alternative Wohnformen

Übersicht

Der Markt der Versorgung von Senioren und Pflegebedürftigen mit Wohnraum, Betreuung und Pflege hat in den letzten Jahren eine Phase der Veränderung durchlaufen. Insbesondere alternative Wohnformen werden stark nachgefragt. Mit ihnen sollen z.B. dem individuellen Hilfe- und Betreuungsbedarf passgenaue Angebote zur Verfügung gestellt werden, um für die Betroffenen durch mehr Selbstbestimmung und Selbstständigkeit eine höhere Lebens- und Wohnqualität zu erreichen. Auch das gemeinschaftliche Miteinander spielt eine große Rolle.

Nachfolgend werden drei wichtige alternative Wohnformen näher beschrieben:

Service Wohnen

Service-Wohnen Angebote des Servicewohnens sind Angebote, in denen die Überlassung einer Wohnung rechtlich verpflichtend mit der Zahlung zusätzlicher allgemeiner Unterstützungsleistungen wie Leistungen der hauswirtschaftlichen Versorgung, die Vermittlung von Betreuungsleistungen oder Notrufdienste verbunden sind. Darüber hinaus gehende Leistungen, z.B Pflege- und Betreuungsleistungen, sind hinsichtlich Umfang und Anbieter aber frei wählbar.

Bei diesem sogenannten „Betreuten Wohnen“ oder „Service Wohnen“ oder ähnlichem handelt es sich meist um 1 bis 2-Zimmer-Appartements, bei denen auf Wunsch zusätzliche kostenpflichtige Leistungen, wie zum Beispiel Mittagessen, Reinigung und Betreuung in Anspruch genommen werden können.

Auch einige Altenheime verfügen über betreute Wohnanlagen, wobei häufig die Nutzung des Mittagstisches im Pflegeheim möglich ist. Hier wird versucht, die Vorteile des Lebens im eigenen Haushalt (Unabhängigkeit und Privatsphäre) mit den Vorteilen des Lebens in einem gut ausgestatteten Heim (Angebot an Versorgungs-, Betreuungs- und Pflegeleistungen) zu kombinieren. Es gilt der Grundsatz so viel Selbständigkeit wie möglich, so viel Hilfe wie nötig.

Diese Wohnform eignet sich besonders für ältere Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, ohne Hilfe ihren Haushalt zu führen und auf eine geringe pflegerische Versorgung angewiesen sind. Durch das Angebot des „Betreuten Wohnens“ kann ein Heimaufenthalt vermieden oder zumindest hinausgezögert werden. Die Wohnungen können Sie mieten oder kaufen. Je nachdem haben Sie die Möglichkeit, Wohngeld als Mieter oder Lastenzuschuss als Eigentümer zu beantragen. Beide Leistungen sind einkommensabhängig.

Einen entsprechenden Antrag können Sie bei Ihrer Gemeinde stellen. In Einzelfällen kann Sozialhilfe bewilligt werden. Fragen Sie ggf. vor Abschluss des Mietvertrages beim Sozialamt der Gemeinde Much nach.

Entsprechende Einrichtungen können Sie hier finden:

Wohngemeinschaften mit Betreuungsleistungen

Dies sind Wohn- und Betreuungsangebote, in denen bis zu zwölf ältere oder pflegebedürftige Menschen in einer Wohnung mit einem gemeinsamen Hausstand leben und ihnen von einem oder mehreren Dienstleistern Pflege- und/oder Betreuungsleistungen angeboten werden. Dies gilt nicht für Personen, die in einer Partnerschaft leben oder verwandt sind und in einem gemeinsamen Haushalt leben. Wohngemeinschaften mit Betreuungsleistungen können selbstverantwortet oder anbieterverantwortet sein.

Entsprechende Einrichtungen können Sie hier finden:

Gemeinschaftliche Wohnprojekte

Hier schließen sich Wohngruppen unter bestimmten Wohnvorstellungen und Motiven zusammen, z.B. generationsübergreifendes Wohnen (Mehrgenerationenwohnen). Interessierte finden sich zu Baugruppen zusammen, gründen Genossenschaften oder machen sich auf die Suche nach einem Investor. Engagierte Menschen aller Altersgruppen bestimmen also, wo sie mit wem wohnen möchten. Auch im Rhein-Sieg-Kreis gibt es bereits einige gemeinschaftliche Wohnprojekte und –initiativen. So gibt es zum Beispiel in Rheinbach das Projekt „Haus am Campus“ und in Sankt Augustin das Projekt „Gemeinsam leben – Wohnen mit Jung und Alt“. Ausführliche

Informationen erhalten Sie auch auf den Internetseiten der beiden Projekte:

Weitere Informationen

  • Informationen zu den Angeboten der unterschiedlichen Wohnformen erhalten Sie bei der Pflegeberatung und bei der Koordinierungsstelle Pflege im Kreissozialamt des Rhein-Sieg-Kreises und im Seniorenportal unter www.rsk-seniorenportal.de

  • www.bagso.de
  • www.wohnprojekte-portal.de
  • www.aq-nrw.de

 

Infotelefon der Kontaktstelle
Innovative Wohnformen Bonn
Tel. 0 22 8 - 77 30 50