Niederwahn

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Haus von Toni Weiß aus dem Jahre 1884, äußerlich kaum verändert

(nach Angaben von Toni Weiß und Peter Steeger)


Niederwahn liegt nordöstlich von Much, in dessen Einzugsbereich Niederwahn sich schon immer befand. Es wird im Norden durch die Bundesstraße B56 und im Süden vom Wahnbach eingeschlossen, durch den hier eine Furt führt. Durch Niederwahn zieht sich der allseits bekannte und beliebte Panoramawanderweg. Auch sind Schautafeln des Mucher Autors Arnold Leifert auf dem Lyrikwanderweg zu sehen. Zurzeit leben in Niederwahn in 78 Haushalten 145 Einwohner.

Die heutige Bundesstraße war früher die Reichsstraße Nr. 8, die die ehemalige preußische Rheinprovinz mit Berlin verband und über Köln nach Aachen führte. Lange war diese Straße als befestigte Verbindung zum Hauptort Much von Vorteil für die Bewohner und bäuerlichen Betriebe mit ihren Fuhrwerken. Heute jedoch stellt sie für die Bewohner des Ortes eine sehr starke Belastung und Belästigung aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens und der damit verbundenen Lärmbelästigung dar.

Niederwahn wurde erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Die erste nachweisliche Siedlungsstruktur basiert auf der Katasteraufnahme des Jahres 1820. Zu diesem Zeitpunkt gab es 4 bäuerliche Betriebe und Familien, deren Nachkommen noch heute in oder um Niederwahn leben. Noch heute zeugen viele von den ansässigen Familien errichtete Wegekreuze um den Ort von der Frömmigkeit der Menschen.

Der Fischreichtum der Region, der auch im Mucher Wappen dokumentiert ist, bestätigte sich auch in Niederwahn. Laut Katasternachweis aus dem Jahre 1820 sind im Ort allein 4 Fischteiche nachgewiesen, von denen es heute allerdings keinen mehr gibt.
In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts entstand aufgrund des anwachsenden Siedlungsdruckes westlich nach der Flurbereinigung ein neues Wohngebiet: seit dieser Zeit spricht man von Alt- und Neuniederwahn. Es entstand auch ein neues Wege- und Gewässernetz, das das ursprüngliche Landschafts- und Dorfbild stark veränderte. Nur wenige Häuser sind in ihrem alten Bild noch erhalten.

Um das Alte und unseren Lebensraum zu bewahren, verschließt man sich in Niederwahn auch nicht neuen Techniken: wie die Erzeugung von heißem Wasser durch Solarthermie:

Solarkollektoren auf dem Scheunendach, Steeger

Solarkollektoren auf dem Scheunendach, Steeger

In der Nähe des Ortes befinden sich der national bekannte Golfplatz, der von Jung und Alt gerne angenommene Sportplatz, die von den Kindern und Jugendlichen stark genutzte Skateranlage und das all-seits bekannte Wahrzeichen von Much: die Burg Overbach.

Gerne wird auch die vor vielen Jahren von Eltern gegründete Kindertagesstätte, der Purzelbaum, besucht. Niederwahn ist also durch viele Angebote dem Hauptort Much verbunden, man könnte auch von einem Freizeitareal zwischen diesen Orten sprechen.
Vor 3 Jahren wurde das erste Mal durch einige BewohnerInnen ein Dorffest ins Leben gerufen, das von vielen Nachbarn in lockerer und ungezwungener Atmosphäre gerne angenommen wurde. Heute wechselt der Initiativkreis, so dass man hoffen darf, dass dieses nachbarschaftliche Treffen sich weiter entwickelt und ein fester Bestandteil des Dorflebens wird.

 

Stand: 2005

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