Loßkittel

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Haus des Erntepaares, 1993

(nach Angaben der Dorfgemeinschaft)


Die Ortschaft Loßkittel ist urkundlich erstmals im Jahre 1382 erwähnt, tatsächlich dürfte der Ort noch um etliches älter sein. Die Namensgründung geht auf ein in dieser Zeit vorhandenes Bergwerk, das dem Grafen von Loß gehörte, zurück. Die Bergleute, die für den Grafen von Loß in diesem Bergwerk arbeiteten, trugen als Ar-beitskleidung Kittel. Daraus ist letztlich Loßkittel entstanden.

Die heutige Ortschaft, unmittelbar hinter Much im Wahnbachtal gelegen, zählt mit ihren 42 Einwohnern im Alter von 1 bis 90 Jahren zu den kleineren Weilern in unserer Gemeinde. Eine gut funktionierende Nachbarschaft mit großer gegenseitiger Hilfsbereitschaft prägt unseren Ort.

So gehören gemeinsame Feiern nach dem Aufstellen des Maibaumes „bei Kleus“ ebenso dazu wie runde Geburtstage, Hochzeiten, Silberhochzeiten, Kinderkommunion und das Binden von Kränzen fürs Erntefest (in Verbindung mit Amtsknechtwahn und Roßbruch). In der Vergangenheit wurden sowohl Karnevals- als auch Erntewagen gebaut, und aus Loßkittel kam auch schon ein Erntepaar, nämlich Helmut und Elisabeth Hülck. Das Schmücken ihres schönen Anwesens war mit viel Arbeit, aber mit noch mehr Spaß verbunden. (Übrigens war das Motto der Erntekutsche eine Biene als Hinweis darauf, dass der Erntevater Hobbyimker ist, dem einige Völker unterstehen, die einen 1a Honig produzieren).

Von ehemals drei landwirtschaftlichen Betrieben gibt es noch einen Vollerwerbslandwirt. Ein spezielles Erlebnis ist der jährliche „Alm-Abtrieb“ Anfang November, bei dem sich die Männer des Ortes mit Stöcken bewaffnen und die Bullen und Rinder von den Wiesen der näheren und weiteren Umgebung in den Stall nach Loßkittel holen. Je nach Gemütslage der Tiere gestaltet sich dies mal mehr oder weiniger schwierig.

Erwähnenswert ist auch, dass Loßkittel seit einigen Jahren über eine eigene Umgehungsstraße verfügt (entstanden im Zuge des angrenzenden Neubaugebietes Reichenstein), die zur totalen Verkehrsberuhigung des Ortskerns beiträgt. Seitdem können wir uns zum Feiern auch auf die Straße setzen.

 

Stand: 2005

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