Hevinghausen

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Postkarte „Gruss aus Hevinghausen“ aus den 20er Jahren

(nach Angaben von Peter Kenfenheuer)


Hevinghausen –im Volksmund Hävvekossen genannt- liegt an der K 11 zwischen Bövingen und Nackhausen und wurde erstmals 1555 urkundlich erwähnt.

1925 wohnten in Hevinghausen 15 Familien mit 90 Personen. Sie waren alle Kleinlandwirte und hatten einen Nebenverdienst als Handwerker, Bergmann oder einige auch als Musiker in der „Bövinger Kapelle“. Diese bestand etwa bis vor dem letzten Krieg. Auch in Hevinghausen begann in den fünfziger Jahren eine starke Neuansiedlung, so dass die Einwohnerzahl heute auf 296 anstieg und jetzt der zweitgrößte Außenort der Gemeinde ist. Die Zeit „wo der Mucher Bur schreitet durch die Flur, unverdorben noch von der Kultur“ ist endgültig vorbei (Pater Gerhards). Heute gibt es hier nur noch einen Nebenerwerbslandwirt und einige Pferdehalter.

Das Herz von Hevinghausen ist die Marienkapelle. Der 1850 geborene Pater Peter Josef Kemmerling aus Neuenhaus schreibt in seiner Chronik, dass vor 1860 schon eine Kapelle hier stand, die damals schon dem Verfall drohte. In dieser Zeit, so schreibt der Chronist, kam ein Herr Sommerhäuser aus Essen zurück und legte bei seinem Haus einen Brunnen an; danach begannen auch die Nachbarn, einen Brunnen zu graben. Bis dahin musste das Wasser aus dem unterhalb des Ortes gelegenen Siefen geholt werden.

Nachdem die alte Kapelle verfallen war, wurde 1895 eine neue gebaut. Diese wurde von den Hevinghausenern und anderen Gönnern immer in einem guten Zustand gehalten. Wegen einer neuen Straßenführung musste sie 1976 abgerissen werden. Neben der Straße wurde dann aber eine neue errichtet, sie wurde 1978 eingeweiht. Die Kapelle wurde früher von der Familie Krütt, später von der Familie Haas betreut. Seit 1971 besteht ein Kapellenverein, der die Kapelle unterhält. Bis in die 60er Jahre wurden regelmäßig Mai-Rosenkranz und Kreuzwegandachten gehalten. Ab 1944 werden jährlich 2 kleine Messen gefeiert und seit einigen Jahren auch wieder mehrmals im Jahr eine Andacht gehalten.

Aus Hevinghausen ging auch ein Priester hervor: der 1912 geborene Peter Gerhards war von 1940 bis 1952 als Steyler Missionar in China tätig. Fünf Schwestern seiner 11 Geschwister lebten als Nonnen im Kloster. Zu seiner Priesterweihe sowie seinem silbernen und goldenen Priesterjubiläum wurde auch in Hevinghausen geschmückt und dies gebührend gefeiert. Für ihn war die Kapelle immer der Mittelpunkt. Zu Kinderkommunion und Goldhochzeiten wird hier ebenfalls festlich geschmückt und gefeiert.

Schon vor 1890 war in Hevinghausen eine Gastwirtschaft, die sich aber seit 1970 in einem anderen Haus befindet.

Zwischen 1910 und 1921 war hier ein kleines Bergwerk, das aber wegen einem starken Wassereinbruch wieder eingestellt wurde.

Der Kapellenverein veranstaltet zu den Jubiläen der Kapelle das sog. Kapellenfest. Zurzeit existiert auch ein Frauenstammtisch, der sich einmal im Monat in der Gaststätte trifft

 

Stand: 2005

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