33 Jahre im Rosenmontagszug Much

von Fritz Specht

Es begann mit einer Einladung der Interessengemeinschaft Mucher Rosenmontagszug, 2 alten Schubkarren, 3 Kindern und 4 bekloppten Eltern. Genauer gesagt war ich der Bekloppte der die Anderen zu einer Hauruckaktion anstiftete.

Nach dem Infoabend der IGM überlegte ich wie ich mich mit meiner kleinen Tochter am Rosenmontagszug in Much beteiligen könnte. Schnell war klar das wir, meine Familie und eine  befreundete Familie mit ihren 2 Kinder, das zusammen machen würden. Bei einer ersten Besprechung am Wochenende vor Karneval kamen mein Freund Gottfried und ich auf die Idee aus 2 alten Schubkarren einen Wagen für die Kinder zu bauen, die Frauen und die Kinder sollten Papierblumen und sonstige Deko machen.

Sofort stellten wir fest das die Mulden der Karren Schrott und damit unbrauchbar waren, also weg damit. Gottfried hatte einige alte Zaunpfähle (Winkel-und T-Eisen). Daraus bauten wir einen Rahmen, den wir dann auf den Schubkartenunterbau schweißten. Ein stärkeres T-Eisen wurde zur Deichsel. Aus alten Schrankwänden wurde ein Boden und eine rundum Brüstung gebaut und fertig war der Wagen. Frage war aber zum mit Hand ziehen, oder schieben war das Ding zu schwer.

Gottfried kam auf die Idee einen Eine große Motorfräse als Zugmaschine zu benutzen. also wurde 40 Stück 5-viertel Zoll Wasserrohr als Kupplung an das T-Eisen geschweißt. Das Problem war allerdings das der Kupplungsbolzen der Fräse nur 20 mm stark war, also hatte unsere Konstruktion "etwas Spiel"

Das ganze passierte von Weiberfastnacht bis Rosenmontagmorgen. Die Kinder kamen auf den Wagen und Gottfried, der das Gefährt lenken musste. Auf Grund der etwas schlüpfrigen Verbindung zwischen Antrieb und Wagen, hatte er jede Menge zu tun um das Ganze in der Spur zu halten. ich lief vor dem Wagen her und unsere Frauen hinter dem Wagen um die Kinder zu betreuen. So liefen wir zum ersten Mal im Mucher Rosenmontagszug. Von da an war für mich klar, das ich nicht mehr nach Köln zum Rosenmontagszug gehen würde. In den nächsten Jahren gab es noch 3 gemeinsame Aktionen, allerdings einmal mit einem Kleintransporter und 2 mal mit der Dorfgemeinschaft. Von da an habe ich dann in jedem Jahr allein oder mit meinen Kindern teilgenommen.

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Es war immer ziemlich anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Nachdem die entsprechenden Leute dann auch begriffen hatten, dass ich beim Zug keinen tropfen Alkohol trinke, konnte ich mich voll auf die schönsten Stunden im Jahr konzentrieren. Der direkte Kontakt zu den Menschen am Straßenrand, die strahlenden Kinderaugen und die vielen positiven Reaktionen auf meinen jeweiligen Wagen. Es war 33 mal ein wunderbares Erlebnis durch Much zu laufen und mir und anderen Spaß und Freude zu bereiten.

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